Der PREUSSEN-KURIER 2011/02 berichtete…

… in seiner letzten Ausgabe über die drohende Schließung des Eisenbahnmuseums in Berent/Westpreußen. Auch in der Zeitung DER WESTPREUSSE, dem Organ der Landsmannschaft

Westpreußen, wurde darüber berichtet. Nun tat sich Erstaunliches: Die Berichterstattung wurde von polnischen Lokalpolitikern aufgegriffen.

Deutsche (links) und polnische (rechts) Gesprächspartner vor der Museumskasse

Deutsche (links) und polnische (rechts) Gesprächspartner vor der Museumskasse

Ergebnis: es meldeten sich sofort mehrere Freiwillige, die sich zunächst bereit erklärten, bei der Abwicklung des laufenden Museumsbetriebes zu helfen. Der Stadtrat beschloß, umgehend EU-Fördermittel zu beantragen, und einige im Ruhestand befindliche Handwerker versprachen daraufhin, zunächst das stark sanierungsbedürftige Dach des Lokschuppens instandzusetzen. Die Vorlage des Bebauungsplanes, der den Abriß der Anlagen und die Überbauung des Geländes vorsieht, wurde mit sofortiger Wirkung ausgesetzt.
Ende Juni fand zudem ein Gespräch zwischen zwei fachlich versierten Vertretern der Landsmannschaft und zwei Vertretern des Museumsvereins statt. Dabei wurde vereinbart, daß die vom Museumsverein herausgegebenen Besucherinformationen in der nächsten Saison auch in deutscher Sprache erscheinen sollen; eine Textvorlage wird dabei vom Verein geliefert, und diese wird dann von einem LOW-Vertreter sprachlich überarbeitet. Eine Beschriftung der einzelnen Exponate in deutscher Sprache, bis Mitte der neunziger Jahre, wenn auch unvollständig, noch vorhanden, soll zu einem späteren Zeitpunkt hinzukommen.
Damit hat der Berenter Stadtrat die Weichen für den Erhalt des Museums gestellt. Keine Lösung konnte zunächst für den Erhalt der Fahrzeugsammlung gefunden werden; Lokomotiven und Wagen rosten vorerst weiter und werden lediglich einmal jährlich angestrichen. Aber zumindest ist ein Anfang gemacht, was wieder einmal beweist, daß die landsmannschaftliche Arbeit vor Ort problemlos funktioniert. Die Politiker beider Staaten könnten von den Landsmannschaften und ihren Partnern noch einiges lernen!Rainer Claaßen (2011)