Guttstädter Schülergruppe auf Entdeckungsreise Juni 2013

Guttstadt/Lohr (Main). Mit einer Wirbelsäulenverletzung kann man nicht reisen – diese Erfahrung mußte Schulleiterin Katarzyna Włodarska machen! Vom Krankenbett aus jedoch rief sie jeden Abend bei Lehrer Jarek Kowalski an und erkundigte sich nach dem Tagesverlauf.

Statt ihrer führten nun die Lehrer Kowalski und Kulesza die Gruppe an – für den ersteren nichts Neues, führt er doch seine Schüler schon seit vielen Jahren durch die Bundesrepublik, seit 2006 mit Unterstützung durch die Landsmannschaft Ostpreußen und deren Jugendorganisation BJO und seit 2012 auch mit Förderung durch den Freistaat Bayern. Ziel der Reisen ist es, den Schülern einerseits Gelegenheit zu geben, ihre deutschen Sprachkenntnisse in der Praxis zu erproben (alle Mitreisenden lernen Deutsch als erste Fremdsprache) und sie andererseits mit der Geschichte Deutschlands und insbesondere Preußens vertraut zu machen. Zu diesem Zweck wird auf jeder Reise mindestens ein Museum dieser Art besucht.

Untergebracht waren die Jugendlichen diesmal in der Jugendherberge in Lohr am Main, wo sie sich sehr wohl fühlten und von den – selbst preußischen – Herbergseltern aufs Beste betreut und verpflegt wurden.

Lohr – Würzburg – Bamberg hießen die Stationen am Main, die an den darauffolgenden Tagen besucht wurden. Dazwischen wurden, um nicht allzu einseitig vorzugehen, auch Ansbach, Nürnberg und Bad Mergentheim angefahren. In Ansbach wurden Stadtführung und Residenzbesichtigung von der LOW-Bezirksvorsitzenden Heide Bauer sowie vom Vorsitzenden der Kreisgruppe Altmühlfranken, Dr. Jürgen Danowski, durchgeführt. Die Stadtführung in Würzburg machte kein Geringerer als der Landesvorsitzende Friedrich-Wilhelm Böld persönlich – seit seiner Studentenzeit in Würzburg ist er dort geprüfter Stadtführer!

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Die Guttstädter Gruppe in Nürnberg; im Hintergrund, Mitte halblinks: Rüdiger Danowski und Tina Weinberger vom BJO sowie Pia und Friedrich-Wilhelm Böld im Gespräch mit Schülern

In Nürnberg wurden die Schüler vom früheren BJO-Regionalvertreter Rüdiger Danowski zusammen mit Tina Weinberger betreut. Auch hier war der Landesvorsitzende anwesend. Der Besuch des Deutschordensmuseums in Bad Mergentheim wurde vom amtierenden BJO-Regionalvertreter Christian Melchior organisiert, der zu diesem Zweck eigens aus Kornwestheim angereist war. Unterstützt wurde er dabei von BJO-Neumitglied Christian Storath. Die Schüler mußten sich hier zur Abwechslung das Wirken des Ritterordens ohne Führung selbst erarbeiten; dies fiel ihnen wegen des jahrelangen ausführlichen Unterrichtes ihres auf diesem Gebiet sehr bewanderten Lehrers Kowalski nicht allzu schwer. Daß man dabei in der Altstadt mitten in ein Oldtimertreffen der Marken „Borgward“ und „Lloyd“ platzte, hob die Stimmung noch!

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Bad Mergentheim: Ob es im 13. Jahrhundert in der Burg Rehden (Modell im Hintergrund) so adrette Ritterfräulein gab, konnte nicht abschließend geklärt werden, erscheint aber eher unwahrscheinlich!

Wie schon in den Jahren zuvor war die letzte Station dieser Reise das Dorf Wülfershausen an der Saale, wo die Reisenden durch den Kirchengemeinderat im Pfarrhof mit Kaffee und Kuchen bewirtet und von Bürgermeister Peter Schön, zusammen mit dem stellvertretenden LOW-Landesvorsitzenden Rainer Claaßen, willkommen geheißen und später verabschiedet wurden.

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In Wülfershausen spielte die Flötengruppe der Ostpreußin Käthe Claaßen alte deutsche Volkslieder für die Gäste; im Hintergrund die Lehrer Jarek Kowalski und Peter Schön – letzterer überreichte in seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Wülfershausen ein gläsernes Gemeindewappen!

Dem Haus des Deutschen Ostens in München sei ein herzlicher Dank ausgesprochen, da es den Großteil der Finanzierung übernommen hat! Danke auch dem Bund Junges Ostpreußen (BJO), der außerdem den Löwenanteil der Betreuung durchgeführt hat.

(Fotos: Rainer Claaßen)