Jugendliche aus Königsberg beim Adventstreffen Osterode 2013

Der „kleine Grenzverkehr“ brachte den Ostpreußen zum ersten Mal Nutzen: Die neugeschaffene Einrichtung, die eigentlich für den vereinfachten Reiseverkehr zwischen den südostpreußischen Kreisen und dem Königsberger Gebiet eingerichtet wurde, bewirkte, daß Jugendliche aus Königsberg am Osteroder Jugendadventsseminar teilnehmen konnten – drei junge Leute waren die Botschafter aus der ostpreußischen Hauptstadt am Pregel!

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Mit Feuereifer am Werk: Aneta, Alina und Konstantin aus Königsberg bereiten ein Wissensspiel vor!

Das seit mehr als zwanzig Jahren stattfindende Osteroder Jugendadventsseminar ist bei jungen Leuten sehr bekannt und beliebt; oft schon kam es vor, daß es mehr Anmeldungen als Plätze gab. Die Teilnehmer kommen sowohl aus der Bundesrepublik als auch aus Danzig, Westpreußen sowie allen Teilen Ostpreußens. Bei dem Seminar werden in verschiedenen Kursen Kenntnisse in der traditionellen ostpreußischen Backkunst vermittelt, außerdem in der Herstellung von Advents- und Weihnachtsschmuck und -gestecken. In zwei Singgruppen werden Advents- und Weihnachtslieder einstudiert und bei der am Samstagabend stattfindenden Adventsfeier im Chor gesungen. Eine Volkstanzgruppe bereitet traditionelle und moderne Tänze vor. Organisiert wird die ganze Veranstaltung stets in bewährter Weise durch die Jugendorganisation der Landsmannschaft Ostpreußen, den Bund Junges Ostpreußen (BJO).

Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Landesvorsitzenden der LOW Bayern, Friedrich-Wilhelm Böld, und durch den BJO-Bundesvorsitzenden Stefan Hein. Böld überbrachte nicht nur die Grüße des Freistaates Bayern, sondern erklärte auch, warum sich der Freistaat den Ost- und Westpreußen so sehr verbunden fühlt. Er erinnerte an die seit mehr als dreißig Jahren bestehende Patenschaft Bayerns über die Landsmannschaft Ostpreußen und betonte, daß die bayerische Staatsregierung diese Patenschaft sehr ernst nimmt.

Das geistliche Wort wurde in ökumenischer Weise gehalten: in deutscher Sprache vom Domherrn André Schmeier persönlich, auf Polnisch sprach Wojciech Płoszek, der evangelische Geistliche von Osterode. Zur allgemeinen Freude hatten auch zwei Theatergruppen lustige Stücke einstudiert, die ohne Panne und in einem ausgezeichneten und gut verständlichen Deutsch gespielt wurden.

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Domherr André Schmeier beim Geistlichen Wort; links neben ihm der evangelische Pfarrer Wojciech Płoszek, Landesschriftführerin Pia Lingner-Böld, LOW-Landesvorsitzender Friedrich-Wilhelm Böld, BJO-Bundesvorsitzender Stefan Hein und Christoph Jachimowicz von der Danziger Abordnung.

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Auch die jüngste Teilnehmerin trug schon Tracht

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Die Theatergruppe, geschminkt und kostümiert, vor dem selbstgebastelten Bühnenbild

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Sonntag wurden dann die vorbereiteten Varianten des von den jungen Leuten erdachten Spiels „Ostpreußenreise“ ausprobiert. Viele geschichtliche und geographische Fakten waren hier gefragt; in jeder Gruppe wurde ein Sieger ermittelt.

Bei der abschließenden Gesprächsrunde stellten alle Teilnehmer fest, daß die vier Tage zwar anstrengend, aber auch wunderschön gewesen waren. Niemand bereute es, gekommen zu sein; „das Gemeinschaftsgefühl lag wie ein wärmender Mantel über uns“, lautete die Aussage einer jungen Frau – und großen Applaus gab es, als ein Student feststellte: „Schade, daß es nur einmal im Jahr ein solches Treffen gibt – jetzt muß ich wieder ein ganzes Jahr warten, bis wir uns hier wiedersehen!“

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Das Spiel „Ostpreußenreise“ erfordert solides Wissen – wer wird gewinnen«?

Text u. Fotos: Rainer Claaßen